Zwergenlöcher bei Gebenbach

Heute war ich im Irl bei Gebenbach unterwegs – dort, wo der Sage nach die Zwerge wohnen. Einige Eindrücke davon siehst du auf den Bildern.

In Gebenbach gab es früher einmal ein echtes Schratzelloch, also einen sogenannten Erdstall. Ich hatte damals die Gelegenheit, ihn selbst zu besichtigen.

Was es mit diesen geheimnisvollen Gängen auf sich hat, erkläre ich dir weiter unten. Am Ende findest du auch noch einen kleinen Vlog von mir – die passenden Szenen dazu siehst du im Video zwischen Minute 07:45 und 11:45.

Was sind Erdställe (auch: Schatzellöcher)?

Erdställe sind unterirdische, künstlich angelegte Gänge und Kammern, die man vor allem inSüddeutschland, Österreich und Bayern findet. Manchmal werden sie auch „Schatzellöcher“ genannt, was schon andeutet, wie sehr sich Volksglauben und Mysterium um sie ranken.

Wie sehen sie aus?

  • Sehr enge, niedrige Gänge, oft nicht höher als 1 Meter – man muss kriechen.

  • Es gibt meist Kammern und sogenannte Schlupflöcher oder "Schlupfe", ganz enge Durchgänge, durch die man sich nur mühsam zwängen kann.

  • Häufig sind sie nicht sehr groß – sie liegen verborgen unter Bauernhöfen oder Feldern.

Wofür wurden sie gebaut?

Tja, das ist bis heute ein Rätsel. Es gibt keine belastbaren schriftlichen Quellen, die erklären, warum sie gebaut wurden. Datierungen deuten darauf hin, dass viele Erdställe im Hochmittelalter (11.–13. Jahrhundert) entstanden sein könnten.

Und die Zwerge?

In der Volksüberlieferung gelten Erdställe als Orte, wo Zwerge oder "Unterirdische" wohnen:

  • Man erzählte sich, dass dort kleine Leute leben, die man selten sieht.

  • Manchmal galten sie als freundlich – sie halfen Bauern nachts beim Arbeiten.

  • In anderen Geschichten waren sie eher heimtückisch, hüteten Schätze oder bestraften Eindringlinge.

In manchen Regionen glaubte man auch, dass sie Zugang zur „Anderswelt“ seien – also zu einer geistigen oder magischen Dimension.

Achja, hier noch eine vielleicht eben erfundene Sage ehehe :D

Die Zwerge im Erdstall von Gebenbach

Vor vielen hundert Jahren lebte ein Bauer am Waldrand bei Gebenbach. Sein Feld war mager, das Vieh kümmerlich, und seine Frau krank. Eines Abends, als er müde vom Acker kam, sah er ein seltsames Licht zwischen den Baumwurzeln blinken. Als er näher ging, entdeckte er ein kleines Loch im Boden – so eng, dass gerade ein Kind hindurchgepasst hätte.

Neugierig kroch er hinein. Es ging steil bergab, der Gang war eng und kalt. Plötzlich stand er in einer Kammer, und da waren sie: die Zwerge. Klein, bärtig, mit leuchtenden Augen und spitzen Mützen. Sie sahen ihn nicht erschrocken an, sondern lächelten.

„Du bist ein redlicher Mann“, sagte der Zwergenkönig. „Darum gewähren wir dir eine Gabe. Doch sprich nie ein Wort über unser Reich.“

Der Bauer bekam einen kleinen Beutel mit goldenen Körnern. „Pflanze sie, und dein Acker wird nie mehr leer stehen.“

Er tat, wie ihm geheißen, und schon im nächsten Jahr war sein Feld voller goldener Ähren, das Vieh wurde kräftig, und seine Frau genas. Er wurde ein wohlhabender Mann – aber sprach nie vom Erdstall.

Bis er eines Tages im Wirtshaus doch ein wenig prahlte – von geheimem Gold und kleinen Leuten unter der Erde. In derselben Nacht hörte man ein Dröhnen unter seinem Hof, die Erde bebte – und der Eingang zum Erdstall verschwand für immer.

Am nächsten Morgen war der Acker leer, das Vieh fort, der Beutel nur noch mit Staub gefüllt. Und niemand sah je wieder einen Zwerg in Gebenbach.

Besagter vLog:

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